Kaltbrand

Nicht permanente Markierung für "Pets"


Mit relativ geringem Aufwand können wir unsere Tierchen kennzeichnen. Im Gegensatz zu einem heißen Brandzeichen ist ein Kaltbrand weniger schmerzhaft, erfordert weniger komplizierte Nachsorge und verschwindet im Laufe eines Jahres wieder spurlos und ohne Gewebeschäden.

Weitere Abschnitte auf dieser Seite:

Was fehlt noch?


Was ist Kaltbrand?

Kaltbrand ist eine leichte Verbrennung der Haut maximal zweiten Grades mit Temperaturen um ca. -60°C. Das Resultat ist eine Art heftiger Sonnenbrand, die ja auch manchmal noch jahrelang sichtbar sind.

Freeze branding dagegen verwendet flüssigen Stickstoff mit -196°C und produziert in der Regel Verbrennungen dritten Grades. Diese Technik wird seit einiger Zeit für die dauerhafte Markierung von Tieren (Rinder, Pferde) eingesetzt. Für Menschen kann freeze branding erheblich problematischer sein als ein Heißbrand. Mehr dazu im Abschnitt freeze branding.

Für einen Kaltbrand wird in der Regel Trockeneis verwendet. Das ist gefrorenes Kohlendioxid, also Sprudelgas, das auch in vielen Nebelmaschinen in Diskotheken verwendet wird, sowie für "rauchende Zaubertränke" und "Giftküchen" in Filmen. Trockeneis hat eine Temperatur von ca. -60°C.

Alternativ kann für kleine(!) Stempel auch Kältespray aus der Elektronik verwendet werden. Es besteht aus unter Druck verflüssigtem Gas, daß beim verdampfen (ausströmen aus der Dose) Temperaturen von ca. -50°C erzeugt.

Drei Probleme sprechen gegen Kältespray:

  1. die am häufigsten verwendeten Gase sind brennbar und explosiv (Butan, Propan, also Feuerzeuggas)
  2. mit dem dünnen Strahl kann man nur kleine Brennstempel gleichmäßig kühlen
  3. man braucht fast eine komplette Dose Kältespray (ca. 25,- DM), um ein Zeichen von der Größe eines Zweimark-Stücks zu kühlen.
Dafür kann man aber mit einem gebogenen Stahldraht, einer Gabel oder einem Schraubenzieher und einer Dose Kältespray aus dem Bastelladen ohne viel Aufwand ausprobieren, wie sich ein kleiner Kaltbrand auf der eigenen Haut anfühlt und entwickelt.

Inhalt:

Verbrennungsgrade

Entwicklung von Brandnarben

Wo kann man Zeichen hinsetzen?

Mögliche Zeichen für Kaltbrand

Je intensiver die Verbrennung, desto aufmerksamer muß man bei der Auswahl des Zeichens sein.

Bei Verbrennungen dritten Grades, egal ob heiß oder kalt, werden auch die Blutgefäße für die oberen Hautschichten unter der Brandnarbe zerstört. Bei geschlossenen Formen - Kreisen, Vierecken, etc. - wird das innere der Form möglicherweise nicht mehr genug durchblutet und stirbt infolgedessen ab. Eine solche Gewebenekrose ist nicht nur unschön anzusehen, sie bedeutet auch eine erhebliche gesundheitliche Belastung.

Beim Kaltbrand maximal zweiten Grades bleiben das Gewebe und die Blutgefäße und Nerven erhalten. Eine Nekrose durch komplett umschlossenes Gewebe ist deshalb sehr unwahrscheinlich. Hier hat man mehr Freiheiten, auch geschlossene Figuren zu probieren, beispielsweise einen Kreis um das zentrale Symbol oder verschnörkelte Buchstaben.

Bei der Gestaltung ist darauf zu achten, daß die gebrannten Striche auf das doppelte oder sogar mehrfache ihrer Breite anwachsen. Scharfe Kanten und Ecken runden sich während der Entwicklung ab, wie unten in "Direkte Markierung mit Trockeneis" beschrieben ist.


Ein Testbrand mit Kältespray


Kaltbrand mit Trockeneis selbst gemacht

Das Brandeisen

Vorbereitung

Zeichen setzen

Nachsorge


Direkte Markierung mit Trockeneis

Aus dem Body Modification E-Zine stammt folgende Erfahrung, Trockeneis direkt auf der Haut zu verwenden: Dryice.

Hier wurde ein Stück Trockeneis 30 Sekunden lang auf die Haut des Oberschenkels gedrückt und eine Markierung von ca. 1,2cm im Quadrat erzeugt. Die Stelle verhält sich wie eine normale Verbrennung, mit Brandblase, usw. Wie man sieht, kann sich auch eine solche Wunde entzünden.

Nach eineinhalb Monaten war die Stelle soweit abgeheilt, sichtbar rot/pink und taub. Zu beachten ist, daß das Viereck inzwischen abgerundet war. Komplizierte und feine Muster sind deshalb nicht empfehlenswert.


Freeze branding vs. Heiß- und Kaltbrand; die Infektionsgefahr

Beim freeze branding wird der Stempel in flüssigem Stickstoff auf -169°C gekühlt und auf die Haut gedrückt. Die resultierende Verbrennung geht erheblich tiefer und wirkt faktisch wie ein Heißbrand mit glühendem Eisen. Das bedeutet, daß mit Gewebeverbennungen dritten Grades zu rechnen ist, inklusive einer offenen Wunde und des oben beschriebenen Risikos der Gewebenekrose.

Leider sind kalte Brandzeichen generell nicht steril machbar, so paradox das klingen mag. Tatsächlich werden im flüssigen Stickstoff oder Trockeneis alle Keime tiefgefroren. Das geschieht jedoch so schnell (Schockgefrieren) und die meisten Bakterien, Viren und Sporen sind so widerstandsfähig, daß sie nach dem Auftauen in der Wunde wieder lebensfähig sind.

Bei offenen Brandwunden wie durch flüssigen Stickstoff werden die Keime also direkt in die Wunde gedrückt und dies kann äußerst unangenehme Folgen haben.


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